
Einzelhandel unter Druck: Inventurverluste klettern auf 4,95 Milliarden Euro!
Die EHI-Studie Inventurdifferenzen 2025 weist mit 4,95 Milliarden Euro den höchsten je verzeichneten Warenwertverlust im deutschen Einzelhandel aus – ein eindrucksvolles Alarmsignal nach Jahren positiver Entwicklungen.
Seit den letzten Jahren zeichnet sich eine klare Kehrtwende ab: Nur etwa 42 % der befragten Unternehmen bewerten die Entwicklung der letzten Jahre als stabil, rund 21 % sehen Verbesserungen und 37 % berichten von einer Verschlechterung. In Drogeriemärkten und im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) fällt das Urteil besonders negativ aus. Keines der befragten Drogerieunternehmen verzeichnete eine konstante Entwicklung, lediglich 25,5 % gaben leichte Rückgänge der Differenzen an, während 74,5 % einen deutlichen Anstieg beklagen. Der LEH verzeichnet bessere Ergebnisse, jedoch sahen rund 30 % der befragten Unternehmen keine nennenswerten Veränderungen und ca. 41 % sogar eine Verschlechterung. Eine Besserung ist bei diesen Zahlen nicht in Sicht!
Im Jahr 2024 erzielte der deutsche Einzelhandel einen Umsatz von ca. 495 Milliarden Euro – mit rund 20 Milliarden Einkäufen liegen die Einkaufszahlen wieder auf dem Niveau vor der Pandemie. Dennoch nehmen Ladendiebstähle und Warenverluste weiter zu. Erstmals wird dabei eine deutlich höhere Aggressivität der Täter gegenüber dem Personal festgestellt, die früher in diesem Ausmaß nicht zu beobachten war. Zunehmend häufen sich Drohungen mit Messern oder anderen Gegenständen, was die Situation für Mitarbeitende zusätzlich belastet. In Abhängigkeit vom Standort werden bereits Sicherheitskräfte („Doormen“) am Eingang eingesetzt – eine Maßnahme, die vor allem für den LEH vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wäre. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass sich Händler nicht nur im LEH, sondern branchenübergreifend verstärkt schützen müssen.
Eine flächendeckende Videoüberwachung, kombiniert mit aktivem Eingreifen geschulter Mitarbeitender und dem Einsatz von KI-gestützten Analyselösungen zur Echtzeit-Erkennung verdächtiger Vorgänge, erweist sich heute fast als unverzichtbar. Nur durch dieses Zusammenspiel technischer und personeller Maßnahmen lassen sich Unternehmen, Personal und Kunden effektiv schützen.


Verursacher und Einschätzung
Insgesamt lassen sich vier Hauptverursacher für Inventurverluste unterscheiden: Kundschaft, eigene Mitarbeitende, Lieferanten & Dienstleister sowie innerbetriebliche Organisationsmängel. Da im Bereich der Verlustprävention und Diebstahlsbekämpfung ein hoher Dunkelzifferanteil besteht, können die tatsächlichen Schäden nur geschätzt werden. Darüber hinaus beeinflussen standort- und unternehmensspezifische Gegebenheiten die Höhe und Bewertung der Verluste individuell. Die Aufteilung der einzelnen Gruppen sieht wie folgt aus:
- Kundschaft = 60 %
- Mitarbeiter = 18 %
- Organisatorische Mängel = 15 %
- Lieferanten & Dienstleister = 7 %
Organisatorische Defizite lassen sich auf vielfältige Ursachen zurückführen, denn jedes Unternehmen weist eigene Planungs-, Führungs- und Organisationsstrukturen auf. Deshalb kann Ihr individueller Wert von den Durchschnittszahlen abweichen. Die meisten Verluste entstehen im Lager, auf der Verkaufsfläche oder an den Kassen – und hier besonders an den Self-Checkout-Kassen. Rund drei Viertel aller Bestandsabweichungen treten genau an diesen Punkten auf, da SB-Kassen ohne technische Unterstützung kaum überwacht werden können. In den meisten Filialen stehen oft drei bis zehn oder mehr dieser Kassen, die in der Regel von nur einer Person kontrolliert werden können– an einem starken Einkaufstag eine schier unlösbare Aufgabe.
KI-gestützte Analyse- und Überwachungstools bieten hier bereits heute wirkungsvolle Entlastung, indem sie verdächtige Vorgänge in Echtzeit erkennen und Alarm schlagen, bevor Ware unbemerkt entwendet wird. Die kontinuierliche Weiterentwicklung dieser Lösungen verspricht künftig noch höhere Erkennungsraten und damit eine spürbare Reduzierung von Verlusten im SCO-Bereich.
Obwohl die angezeigten Ladendiebstähle im Jahresvergleich um etwa 5 % gesunken sind, erreichte die Fallzahl 2024 mit rund 405.000 Fällen einen neuen Höchststand gegenüber 326.000 im Jahr 2019 – ein Anstieg von circa 24 % in fünf Jahren. Die Analyse der Schadenhöhe zeigt, dass rund 64 % aller Fälle Warenwerte unter 50 Euro betreffen, etwa 26 % liegen im Bereich von 50 bis 250 Euro, und die Segmente 250–500 Euro sowie 500–2.500 Euro machen jeweils vier bis fünf Prozent der Gesamtfälle aus.
Zusätzliche Einflussfaktoren und interne Herausforderungen
Neben krimineller Aktivität beeinflussen auch betriebsorganisatorische und technische Veränderungen die Bestandsgenauigkeit erheblich. So führten globale Lieferkettenprobleme, saisonale Nachfrageschwankungen und Rohstoffengpässe im Jahr 2024 zu Lieferverzögerungen und überraschenden Bestandsabgängen – besonders im Non-Food-Bereich. Die Einführung neuer Lagerverwaltungssoftware und moderner Barcode-Scanning-Systeme brachte anfangs technische Störungen und Messabweichungen mit sich, bis die Abläufe schließlich stabilisiert waren.
Hinzu kommen interne Aufwände von rund 1,5 Milliarden Euro für das Anbringen und Entfernen von Warensicherungen, Testkäufe, Revisionseinsätze und Schulungen – oftmals in Reaktion auf konkrete Diebstahlsvorfälle. Zählt man die externen Ausgaben für Kameraüberwachung, Detektiv- und Software-Analysetools hinzu, investiert der Handel jährlich insgesamt etwa 3,1 Milliarden Euro, um Inventurverluste zu begrenzen. Durchschnittlich fließt dabei 0,33 % des Umsatzes in Sicherheitsmaßnahmen; im Bekleidungshandel sind es bis zu 0,44 %, im Lebensmittelhandel durchschnittlich 0,22 %.
Die EHI-Studie 2025 zeigt eindrücklich, dass Inventurverluste in Höhe von 4,95 Milliarden Euro weit mehr sind als eine statistische Randnotiz – sie stellen eine handfeste Kostenfalle für jedes Handelsunternehmen dar. Moderne Technologien wie KI-gestützte Videoüberwachung, smarte Kamerasysteme und datengestützte Analyseplattformen sind dabei ebenso essenziell wie ein durchdachtes Schulungs- und Interventionskonzept.
Mit über 40 Jahren Expertise in der Diebstahlprävention und Videoüberwachung unterstützen wir Sie mit einem umfassenden Lösungsportfolio: von intelligenten KI-Lösungen mit Echtzeit-Alarmen über hochmoderne Überwachungskameras bis hin zum modernsten Videoüberwachungssystem. Vertrauen Sie auf unsere bewährten Produkte und Services, um Ihre Warenbestände effektiv zu sichern und langfristig Verluste zu minimieren.
(Quelle: EHI-Studie Inventurdifferenzen 2025)

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